Die Entstehungsgeschichte der Eugen-Gaus-Realschule
Bereits 1969 dachte man auf dem damaligen Staatlichen Schulamt Heidenheim über die Gründung von zwei selbständigen Haupt- und Realschulen in den Teilorten Mergelstetten und Schnaitheim nach. Dieser Plan wurde jedoch später wieder verworfen zugungsten einer zentralen Lösung mit der Absicht auf eine mögliche Teilung der Adalbert-Stifter-Realschule und der Errichtung einer zweiten Realschule im Stadtgebiet.
Nachdem ein weiteres Anliegen der Schülerzahlen im Realschulbereich auch im Schuljahr 1976/1977 zu erwaten war und die Raumkapazität an der Adalbert-Stifter-Realschule zu Ende ging, fand im Januar 1976 ein erstes Gespräch zwischen OB Hornung, RR Neugart und dem Elternbeiratsvorsitzenden Dietz über die mögliche Einrichtung einer zweiten Realschule in Heidenheim statt.
Das Kultusministerium hat im Februar 1976 die Stadtverwaltung ebenfalls darauf hingewiesen, dass es wünschenswert sei, bei steigenden Schülerzahlen den Antrag auf Einrichtung einer weiteren Realschule zu stellen. Daraufhin wurde am 11. März 1976 die Stadtverwaltung vom Gemeinderat einstimmig ermächtigt, diesen Antrag zu stellen.
Nachdem die Schülerzahlen im Schuljahr 1975/76 von 979 auf 1101 im Schuljahr 1976/77 gestiegen waren, stand nun endgültig fest, dass eine zweite Realschule in Heidenheim kommen musste.
Als mögliche Standorte wurden das damalige Gebäude der Kaufmännischen Handelsschule vorgeschlagen, welches nach dem Bau des neuen Berufsschulzentrums frei werden würde oder das Werkgymnasium in der Heckentalstrasse, welches im Osten der Stadt einen Neubau erhielt.
Während sich die Elternvertreter der ASR für das Gebäude am Werkgymnasium aussprachen, um durch die räumliche Nähe Fragen der bevorstehenden Teilung besser bewältigen zu können, hatte die Stadtverwaltung Heidenheim als Schulträger in enger Abstimmung mit dem Oberschulamt Stuttgart und dem Staatlichen Schulamt Schwäbisch Gmünd innerhalb einer mittelfristigen Schulentwicklungsplanung für die Errichtung einer dreizügigen Realschule in der Innenstadt entschieden.
Gründung und Standortfrage waren also bis spätestens im März 1977 beschlossene Sache. Nun galt es noch die schwierigen Modalitäten der Teilungsfrage zu klären. Alle Verantwortlichen - Elternvertreter, Schulleitung, Schulamt und Stadtverwaltung kamen jedoch sehr schnell überein, dass die Teilung nur auf dem Prinzip der Freiwilligkeit vorgenommen werden konnte. In einer Fragebogenaktion wurden dann diejenigen Schüler der Klassenstufen 5 bis 8 ermittelt, die freiwillig an die neu zu gründende Eugen-Gaus-Realschule wechseln wollten. Die Klassenstufe 9 blieb mit Rücksicht auf die bevorstehenden Abschlussprüfungen ausgespart.
Bis auf wenige Ausnahmen verlief diese Aktion entgegen einiger Befürchtungen ohne grosse Probleme ab. Lediglich 30 von 400 Schülern, die im Einzugsgebiet der EGR wohnten, mussten durch die Schulleitung umgesetzt werden.
Bei den Lehrkräften hingegen gab es weit weniger Freiwillige, die ihren Arbeitsplatz tasuchen wollten, so dass das Schulamt 19 Lehrerinnen und Lehrer in die Innenstadtschule versetzen musste. Da ein Schulleiter bis zum Beginn des Schuljahres 1978/79 noch nicht ernannt war, musste die gesamt Planung und Organisation für den Unterrichtsbetrieb von der ASR unter der Leitung von Realschulrektor Neugart vergenommen werden.
Nach umfangreichen Umbauarbeiten in den Sommerferien begann am 01.08.1978 die Eugen-Gaus-Realschule mit 488 Schülern und Schülerinnen in 15 Klassen und mit 26 Lehrkräften ihren Unterrichtsbetrieb im Gebäude der ehemaligen Handelsschule in der Innenstadt.
Sie nahm von Anfang an am Schulversuch des Oberschulamts "Profilierung des Utnerrichts in den Klassen 9 und 10" teil, zunächst noch in Kooperation mit der ASR und mit Beginn des Schuljahres 1979/80 in eigenstädiger Organisation.